Aus Sicht des Berufsbildners – Laborant/in EFZ Chemie

Walter Caseri, Chemiker im Departement Materialwissenschaft, ist seit vielen Jahren Berufsbildner an der ETH Zürich. In seiner Freizeit interessiert er sich für Geschichte, Musik und Sport.

Herr Caseri, stellen Sie Ihre Abteilung kurz vor:

In unserer Gruppe wird Forschung auf dem Gebiet der Chemie und Materialwissenschaft betrieben. Je nach Zählweise variiert die Grösse unserer Gruppe, alles in allem können vielleicht um die 20 Personen als Richtwert dienen. Die Arbeiten finden in Laboratorien verschiedener Art statt. Dabei ist man nicht nur in einem Raum tätig, denn es gibt zahlreiche gemeinschaftlich genutzte Geräte. Je nach Raumgrösse können in manchen Räumen bis zu sechs Personen tätig sein, in anderen Räumen nur ein oder zwei Personen. Die Räume sind zweckmässig ausgestattet, und die Ausrüstung entspricht einem hohen Standard.

Was sind die Hauptaufgaben der Lernenden?

Die Lernenden arbeiten im Chemielabor. Sie müssen neben der Herstellung von chemischen Substanzen auch die Bedienung zahlreicher Geräte für die Analyse von chemischen Substanzen erlernen; das kann je nach Gerät eine halbe Stunde oder, wenngleich mit vielen Unterbrechungen, ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Zu Beginn eines Aufgabenbereichs geschieht dies unter genauer Anleitung und Überwachung, dann aber mit zunehmender Vertrautheit immer selbstständiger. Die Zeiteinteilung ist ein wichtiger Faktor, denn es gilt, verschiedene Aufgaben parallel zu erledigen. Dazu zählt auch die Vorausplanung, und in diesem Zusammenhang z.B. auch die rechtzeitige Reservation von Geräten. Im 3. Lehrjahr sollten die Lernenden viele Aufgaben nur noch anhand von allgemeinen Zielrichtungen erledigen können.

Was für Erwartungen haben Sie an einen Lernenden?

Das Wichtigste ist, dass die Lernenden eine hohe Motivation mitbringen, dann geht schon vieles von selbst. Ebenso gehört die Fähigkeit dazu, Kritik anzunehmen und umzusetzen, denn es ist nicht möglich, dass die Lernenden alles auf Anhieb fachgerecht umsetzen können. Zudem ist auch eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit unerlässlich.

Was sind die ‘Keylearnings’ Ihrer Abteilung?

Neben einer fundierten Ausbildung im Bereich praktischer chemischer Arbeiten erfahren die Lernenden auch, dass Zusammenarbeit ein essentieller Faktor im Beruf ist.

Was macht die ETH Zürich für Sie aus?

Die ETH Zürich erlaubt selbstständiges Forschen und bietet ein breites Ausbildungsspektrum in einem anregenden Umfeld. Auf der Ebene unseres Departements (Materialwissenschaft) herrscht zudem ein sehr kollegialer Geist, der sich unter anderem darin äussert, dass jede Person problemlos Zugang zu Einrichtungen jeder Gruppe hat. Das ist nicht nur für die Forschung, sondern auch für Lernende ein grosser Vorteil, denn dadurch kann die Ausbildung vielseitiger gestaltet werden und die Lernenden können mehr Kompetenzen erwerben als es in einer geschlossenen Gruppe möglich wäre.

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